
Wissenschaft
Hilfe bei Lepra: Die Krankheit verursacht auch seelisches Leid

Leprakranke sitzen im Korridor des Curupaiti-Krankenhauses. Foto
© Fabio Teixeira/dpa/Symbolbild
Eine in Europa als ausgerottet geltende und eigentlich leicht heilbare Krankheit verursacht nach wie vor weltweit Leiden und Behinderungen: Lepra. Anlässlich des Welt-Lepra-Tages am 29. Januar macht die Deutsche Lepra- und Tuberkulose-Hilfe (DAHW) darauf aufmerksam, dass die Krankheit auch seelisches Leid verursacht, etwa durch Stigmatisierung und Diskriminierung. Viele kranke Menschen könnten zum Beispiel keine Arbeit oder Bleibe bekommen.
Eine in Europa als ausgerottet geltende und eigentlich leicht heilbare Krankheit verursacht nach wie vor weltweit Leiden und Behinderungen: Lepra. Anlässlich des Welt-Lepra-Tages am 29. Januar macht die Deutsche Lepra- und Tuberkulose-Hilfe (DAHW) darauf aufmerksam, dass die Krankheit auch seelisches Leid verursacht, etwa durch Stigmatisierung und Diskriminierung. Viele kranke Menschen könnten zum Beispiel keine Arbeit oder Bleibe bekommen.
Und Stigmatisierung kann körperliche Folgen haben. „Wir wissen aus unserer Arbeit vor Ort, dass die mit der Krankheit verbundene Stigmatisierung eines der größten Hindernisse im Kampf gegen Lepra ist“, sagt die DAHW in Würzburg. Stigmatisierung hält die Betroffenen davon ab, Hilfe zu suchen, und verzögert die Diagnose und Behandlung.
Um Betroffene zu unterstützen, erforscht die DAHW unter anderem, inwieweit Selbsthilfegruppen oder Laien-Gesundheitsberater in der Gemeinde helfen können. Außerdem sollen Videos von Betroffenen zeigen, dass Lepra heilbar und nicht hoch ansteckend ist.
Lepra ist nach heutigem Wissensstand eine der ältesten Krankheiten des Menschen. Sie wird durch Bakterien verursacht und lässt sich gut mit Antibiotika behandeln. Laut WHO erkranken jedes Jahr etwa 200.000 Menschen, vor allem in Indien und Brasilien. Eine frühzeitige Behandlung ist wichtig, um leprabedingte Behinderungen zu verhindern. Unbehandelt kann eine chronische Infektion zu schweren körperlichen Behinderungen und schweren Haut-, Augen- und Nervenschäden führen. Die Sterblichkeitsrate ist niedrig, aber laut DAHW leben weltweit 2-3 Millionen Menschen mit leprabedingten Behinderungen. In vielen Gesellschaften haben Menschen mit Lepra soziale Ablehnung erfahren und erleben sie noch immer.
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