VfB Stuttgart: Richterin drohte Silas mit Knast | Sport

Das Ende eines traurigen Falls: Der VfB-Spieler Silas (24) muss eine Geldstrafe von 50.000 Euro zahlen. Vor Gericht vergossen die Profis Tränen.

Der Prozess fand vor dem Landgericht Stuttgart statt, als Silas einen Strafbefehl erließ. Er soll ein Bußgeld von 48.000 (60 Tagessätze à 800 Euro) zahlen. Silas wurde wegen Fälschung, Erlangung eines Visums, Erlangung einer Aufenthaltserlaubnis und Erlangung einer falschen Bescheinigung angeklagt.

Vor Gericht riet Richterin Susanne Boeckeler dem Stürmer dringend, das ursprüngliche Angebot des Gerichts anzunehmen, und malte eine düstere Lage. Kommt es zu einer Anhörung, kann ein höheres Bußgeld, aber auch eine Gefängnisstrafe im Raum stehen. Dies löste einen Protest auf Silas Seite aus. Der Stürmer nahm ebenso wie sein Anwalt Mehmet Eser und Rechtsanwalt Dietrich-Wilhelm Fortmann an der Verhandlung teil. Sie baten um eine Pause und beschränkten ihre Anrufe.

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Silas war im August 2019 für acht Millionen Euro vom französischen Zweitligisten Paris FC zum VfB gewechselt. Zu der Zeit, als er unter dem falschen Namen Wamangituka antrat, war sein richtiger Name Katompa Mvumpa. Er täuschte auch sein Alter vor – tatsächlich war Silas damals ein Jahr älter.

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Hintergrund: Als 18-Jähriger wurde der Stürmer vom RSC Anderlecht zu einem Probetraining eingeladen und erhielt ein Visum nach Belgien – ausgestellt unter dem bürgerlichen Namen Katompa Mvumpa. Um einen Vertrag zu sichern, bat der Verein den Spieler, in den Kongo zurückzukehren und mit einem neuen Visum zurückzukehren.

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Der Profi soll derweil auf einen ihm bekannten Spielerberater aus dem Kongo angewiesen gewesen sein. Anscheinend konnte Katompa Mvumpa zu diesem Zeitpunkt weder auf sein Konto noch auf seine E-Mails zugreifen. Nach Angaben des Streikenden änderte der Arbeiter seine Identität und gab ihm ein Dokument als Silas Wamangituka (Name seines Vaters) und sein Geburtsdatum wurde um genau ein Jahr geändert.

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Im Juni 2021 wurde der VfB öffentlich mit Silas identifiziert, die Ausländerbehörde leitete Ermittlungen ein. Nach einer dreimonatigen Sperre ist Silas unter seinem richtigen Namen in der Bundesliga aktiv. Er ist derzeit nicht beim VfB, da er verletzt ist (Kopfhautverletzung).

Gestern vor dem Landgericht hat sich Silas zum ersten Mal zu Wort gemeldet – emotional erzählte er den Fall aus seiner Sicht auf Französisch und wurde von einem Dolmetscher übersetzt:

„Ich übernehme die Verantwortung für mein Verhalten. Ich habe mein ganzes Leben in Armut gelebt. Ich bin dankbar, in Deutschland zu leben. Deutschland hat mich aus dieser Armut befreit. Ich habe auch in Frankreich Geld verdient. Aber ich konnte nicht darauf verzichten. Ich habe nicht einmal meine Bankkarte bekommen. Ich habe in meinem Leben viele schlimme Dinge erlebt. Deutsch hat mich glücklich gemacht und mich frei bewegen lassen. Dies war vorher nicht möglich. Ich möchte Deutschland danken …“ Der Rest ihrer Worte ging in Tränen unter.

Am Ende fiel ein Urteil nach Jugendstrafgesetz: Silas musste 50.000 Euro an fünf Anstalten zahlen. An zwei Terminen muss er Kinder und Jugendliche trainieren.

Damit ist die Sache abgeschlossen.

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