Transfer von Isco zu Union: Einer aus der Tippkicktraumfabrik – Sport

Als der Fußballer Francisco Román Alarcón Suárez, genannt Isco, seinen ersten großen Auftritt in Deutschland hatte, sah die Welt noch anders aus. Im biblischen Jahr 2013 sauste Jürgen Klopp über den Rasen in Dortmund, das 3:2 gegen den FC Málaga zum Zeitpunkt seiner Verletzung hatte ihm gerade den Abend der Champions League beschert. Nicht zu vergessen, als Verteidiger Felipe Santana in der 92. Minute mit einem Freistoß beinahe das Spielfeld zerstörte.

Auch der damals noch junge Isco wurde nicht vergessen. Jede Ballberührung des kleinen Jungen aus dem andalusischen Benalmádena war ein Erlebnis, jeder Fußtritt brachte die Borussen-Abwehr durcheinander. Kein Wunder, dass Real Madrid ein halbes Jahrhundert später wegen dieser ständig wechselnden Attraktion rund 30 Millionen Euro nach Südspanien verlegte.

Jetzt ist Isco 30 Jahre alt, und wenn manche Bundesliga-Analysten glauben, sie befänden sich in einer Simulation der Realität, dann deshalb, weil der Mittelfeldspieler tatsächlich zu Union Berlin wechselt. Das Internet lieferte am Dienstagmorgen Hinweise darauf, darunter erste Aufnahmen des echten Isco auf dem Weg zu einem Gesundheitscheck an der Humboldt-Universität. „HIER kommt Berlins neuer Superstar“, teilte er mit Bild lebt fast vom Tatort in der Charité.

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Isco zu Union. Diese Meldung klingt nun wie ein lautes “Da kiekste, wa?” Von der Hauptstadt in die Republik. Eigentlich scheint sicher, dass der fünfmalige Champions-League-Sieger, ein Profi mit stolzen 19 Vereinstiteln, 38 Länderspielen und mehreren Toren aus der Tippkicktraumfabrik, für den Abschluss in Köpenick verpflichtet werden soll. Etwas Überraschendes an dieser Übertragung auf den sogenannten „Deadline Day“, der ein Konflikt auf dem Devisenmarkt des Winterfensters ist.

Isco zu Union? Aber das Kapital haut dich wirklich um

Das erste ist, dass Isco nicht einmal die Ablösesumme der Berliner bezahlt hat. Nicht viel Geld, nicht 30 Millionen, nicht zehn Millionen, nada. Nachdem er sich für vier Monate beim FC Sevilla verpflichtet hatte, war er zuletzt vertragslos und soll bis mindestens 2024 der „Iron Man“ sein – inklusive mutmaßlich gutem Gehalt und Option auf ein weiteres Jahr in Ost-Berlin.

Überraschend ist auch, dass ein Mann seines Kalibers über den zweiten Platz in der Bundesliga entscheidet. Zum einen ist es sicher der Standort Berlin mit all seinen Versprechungen und die feierfreudige spanische Community, zum anderen gibt es einen sportlichen Grund. Iscos Karriere verlief seit seinem Debüt in Málaga und als U-21-Europameister in Madrid nicht immer in die richtige Richtung. Trotz aller Erfolge unter der Führung der Trainer Rafael Benítez, Zinédine Zidane, Julen Lopetegui, Santiago Solari und Carlo Ancelotti wurde er nicht zu einer unbestreitbaren Figur in den Reihen von Luka Modric, Toni Kroos oder Cristiano. Er ist Ronaldo von Real.

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“Ich denke, Francisco hätte mehr tun können, ja, aber er ist ein wichtiger Teil dieser Mannschaft”, sagte Ancelotti in der Presse. Marke als er in den Sommer ging. Der subtile Vorwurf der Moderation, alles vom „Meister“ aus Italien, machte auf das Potenzial von Isco aufmerksam. Das mag zum Teil daran liegen, dass das Führungssystem des Madrilenen nicht immer Fußballer ihres Kalibers fordert, aber auch daran, dass er gerade in der letzten Saisonhälfte selten auftauchte. Lange galt er als verschenktes Talent, sein letztes Länderspiel liegt fast vier Jahre zurück.

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Das führt zur letzten Frage: Was genau wollen die Unioner mit ihm machen? Ein Transfer dieser Größenordnung ist sicherlich ein Statement für die Konkurrenz: Die Union meint es ernst mit der Offensive an der Spitze der Liga. Zwar kann der Verein neben Genki Haraguchi (nach Stuttgart) kurzfristig auf Offensivmann Sheraldo Becker (Everton?) verzichten, Isco und die beiden WM-Teilnehmer – bei denen Josip Juranovic (von Celtic) und Aïssa Laïdouni (von Ferencváros) steigern Sie ihr Spiel.

Das nächste Spiel wird zeigen, wie sich jemand wie Isco mit seinen technischen Fähigkeiten und seinem Können am Ball an die 5-3-2-Ordnung von Trainer Urs Fischer anpasst, wie er mit Pressbällen der Köpenicker und gelegentlichem Ballbesitz umgeht. Heute Abend in der 16. Pokalrunde gegen Wolfsburg soll Isco nach seiner Unterzeichnung bei Unionern auf dem Platz sitzen. Und am Samstag könnte er den Mainzern direkt helfen, die Berliner dorthin zurückzubringen, wo sie in der Hinrunde standen: auf den ersten Tabellenplatz. Wenn auch nur vorübergehend, denn die Bayern spielen erst am Sonntag in Wolfsburg.

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