
Ein Teil der Friedrichstraße ist ab Montag wieder autofrei


Ein Radfahrer fährt auf einem seit zwei Jahren autofreien Abschnitt der Friedrichstraße
Quelle: dpa/Lena Lachnit
Nach zweijähriger Sperrung wurde die Berliner Friedrichstraße im November wieder für den Verkehr freigegeben. Autofreiheit ist wieder vorbei: Neues Autoverbot ab Montag. Dahinter steckt der persönliche Einsatz des Verkehrssenators der Grünen.
DDie Berliner Friedrichstraße wird ab kommenden Montag wieder teilweise für den Verkehr gesperrt – für immer. Konkret geht es um den rund 500 Meter langen Abschnitt zwischen Leipziger Straße und Franzesischer Straße, der eine Fußgängerzone werden soll.
Zunächst berichteten „BZ“ und RBB über den Termin. Der Stau wird von Berlins Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) und den Grünen im Bezirk Mitte umgesetzt. Die Entscheidung wird am Freitag im Amtsblatt des Bezirks Mitte veröffentlicht. Die Veranstaltung soll am Montag stattfinden.
Zweieinhalb Wochen vor der Neuauflage der Bundestagswahl in Berlin wagte sich Jarash alleine auf den Weg. „Über diese Initiative wurde im Senat nicht abgestimmt. Auch diese Einzelaktion ist meines Erachtens nicht durchdacht“, sagte Berlins kommissarische Bürgermeisterin Franziska Giffi (SPD).
Giffy weiter: „Ich bin für eine Gesamtlösung für die Innenstadt, entwickelt und abgestimmt mit den Kaufleuten der Straßen in und um die Friedrichstraße.“ Für diese Entscheidung sollten ausreichende Mittel bereitgestellt werden. Ein echter, angenehmer Spaziergang kann Wirklichkeit werden. “Das sehe ich hier nicht.”
Jarash erklärte, die am Mittwoch geplante Fußgängerzone sei ein wichtiger Baustein für die Verkehrswende in Berlin-Mitte. „Metropolstädte auf der ganzen Welt, von New York über London, Paris, Madrid und Brüssel bis Singapur, setzen Konzepte für verkehrsberuhigende und autofreie Innenstädte um“, sagte Jarash.
Der Verkehrsversuch 2020 schlug im Oktober 2022 fehl
Die Sperrung der Fahrspur ist ein heiß diskutiertes politisches Thema und hat viele Gegner und Befürworter in der Mitte, die von SPD, Grünen und Linken regiert wird. Dieser Abschnitt war ab August 2020 zunächst für Straßenerprobungsfahrzeuge gesperrt. Der erwartete Aufschwung in der Einkaufsstraße – teilweise sogar über den Kudamm hinaus, dann aber mit zunehmenden Problemen – blieb aus.
Der Verkehrsbetrieb endete im Oktober 2021, die Sperrung bleibt jedoch bestehen. Ein Weinhändler mit einem Geschäft in der parallel verlaufenden Charlottenstraße klagte gegen die Maßnahme und hatte vor dem Verwaltungsgericht Erfolg. Das Gericht entschied im Oktober, dass es keine Rechtsgrundlage für die Sperrung von Verkehrsregeln gebe. Die Behörden können die Nutzung bestimmter Strecken einschränken oder verbieten, um die Verkehrssicherheit zu verbessern, anstatt die Lebensqualität zu verbessern.