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Noch bis zum 30. Juni steht Thomas Lammers als hauptamtlicher Geschäftsführer beim Handball-Bundesligisten ASV Hamm-Westfalen unter Vertrag. Dann wird er einen neuen beruflichen Weg einschlagen. Der scheidende Amtsinhaber wird nicht mehr für die Sportplanung zuständig sein.
Hamm – Das entschieden die ASV-Gesellschafter, vertreten durch Frank Scharschmidt als Manager der zweiten Mannschaft, Friedhelm Degen als Obmann des Hauptvereins und Franz Dressel. Letzterer leitete viele Jahre die Geschäfte des Profi-Teams, bis er am 21. Februar 2021 das Büro an Lammers übergab. Jetzt ist Dressel wieder am Werk – bis zum 30. Juni.
„Ich bin gerne aus dem Ruhestand zurückgekommen“, sagt der 71-Jährige, der nun zwei Aufgaben vor sich hat: Erstens, in Abstimmung mit den anderen Gesellschaftern, die Verpflichtung eines Nachfolgers Lammers. Und andererseits im sportlichen Bereich die Aufstellung des Kaders für die kommende Saison. „Wir hatten in den letzten vier Wochen so viele Aktionärsversammlungen wie sonst in einem ganzen Jahr“, lobt Dressel das Engagement seiner Kollegen.
Managersuche auf der Zielgeraden
Zum ersten Punkt: „Wir haben im Gesellschafterkreis diskutiert, dass ich aufgrund meiner Kontakte zur Handball-Bundesliga mögliche Kandidaten für den Posten des Geschäftsführers vorselektieren würde“, sagte Dressel. „Mit einem finalen Kandidaten wird es noch diese Woche Gespräche geben, aber wir sind auf dem richtigen Weg, sodass wir den neuen im Februar präsentieren können. Wir wollen sicherstellen, dass es nach dem Ausscheiden von Thomas aus der Führung reibungslos weitergeht.” Und dass der Neue noch von seinem Vorgänger trainiert werden kann.
Zum zweiten Punkt: Um die Kaderplanung muss sich Lammers ab sofort keine Gedanken mehr machen. Dressel wird nun auch die Vertragsgespräche mit den aktuellen Spielern führen, deren Verträge am Ende der Saison auslaufen, sowie mit jenen, die eventuell neu dazukommen. „Thomas hat darum gebeten, dass wir uns für die verbleibende Zeit nur noch um wirtschaftliche Angelegenheiten wie Sponsorenverträge kümmern“, sagt Dressel. Was Lammers bestätigt: „Aktuell beschäftige ich mich vor allem mit der Wirtschaftsplanung. Der Lizenzantrag für die nächste Saison, für die der Stichtag der 1. März ist, und die Jahresrechnungen summieren sich – und ganz oben auf der Liste hinterlässt mein Nachfolger ein ordentliches Feld. Also habe ich die Gesellschafter gefragt, ob wir einen Weg finden könnten, das Sportmanagement anders aufzuteilen.”
Konzentrieren Sie sich auf die Budgetierung
Lammers kann sich nun voll und ganz auf die Budgetplanung konzentrieren – bei einem Netzwerk von mehr als 200 Sponsoren eine befriedigende Aufgabe, zumal „es nicht heißt, dass ich jetzt alle persönlich treffen möchte. aber ich möchte helfen, die sinnvollen nächsten Schritte einzuleiten”, sagt Lammers.
Die Auswahl der Spieler liegt weiterhin in den Händen des sportlichen Leiters: Trainer Michael Lerscht. Nachdem Dressel erwähnt hat, bei welchen Spielern er gerne weitermachen und bei welchen er unterschreiben möchte, tritt er in finanzielle Verhandlungen mit den Spielern oder ihren Beratern ein. Bei den bestehenden Spielern erhoffe sich der Aktionär “in den nächsten zwei Wochen Klarheit”, sagte Dressel. “Ich kann noch nicht sagen, wie die Gespräche enden werden.”
Persönliche Daten sind noch offen
Mit dem Wechsel von Tim Wieling zum TuS N-Lübbecke steht bereits fest, dass auch Benjamin Meschke den Verein verlassen wird. Der aktuelle Kader hat noch offene Positionen für Jan Pretzewofsky (rechts), Fabian Huesmann und Alexander Schulze (links) sowie für Torhüter Vladimir Bozic, dessen Vertrag ebenfalls ausläuft.
Zudem wird die Geschäftsstelle personell aufgestockt – ASV-Spieler sollen nach Möglichkeit in die Arbeit eingebunden werden. Und beim neuen Chef werde darauf geachtet, „wer fachlich kompetent ist. sondern passt auch persönlich zu uns”, sagt Dressel. Fest steht aber auch, dass der Job des künftigen Geschäftsführers ein anderes Anforderungsprofil haben wird: „Wir werden künftig die Verantwortung für die Bereiche Sport und Wirtschaft im Vorstand trennen“, versichert Dressel.