Energieverbrauch fällt auf niedrigsten Stand seit 1990 | Freie Presse

Im zu Ende gehenden Jahr wurde in Deutschland so wenig Energie verbraucht wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Davon gehen Statistikexperten der Energiewirtschaft aus.

Berlin.

Der Energieverbrauch in Deutschland wird nach Expertenschätzungen in diesem Jahr auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung 1990 sinken. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt der Verbrauch um 4,7 Prozent auf 11.829 Petajoule, wie der Arbeitskreis Energiebilanzen am Dienstag mitteilte. in Berlin.

Der Arbeitskreis Energiebilanzen geht davon aus, dass die stark gestiegenen Energiepreise die Ursache sind. Sie hätten zu Verhaltenseinsparungen sowie Investitionen in Energieeffizienz mit mittel- bis langfristiger Wirkung geführt. „Die preisbedingte Reduzierung der Produktion in einzelnen Wirtschaftsbereichen dürfte auch zu einer Reduzierung des Energieverbrauchs geführt haben“, sagte sie.

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Trotz der konjunkturellen Verlangsamung hatte die Wirtschaft einen Effekt, der den Energieverbrauch erhöhte. Ein höherer Energieverbrauch resultierte auch aus dem Bevölkerungswachstum. Allein bis August stieg die Zahl der in Deutschland lebenden Menschen um fast eine Million.

Wärmerer Wetterfaktor

Knapp ein Prozent des gesamten Rückgangs des Energieverbrauchs führt der Arbeitskreis Energiebilanzen auf die im Vergleich zum Vorjahr wärmere Witterung zurück. „Um den Einfluss der Temperatur bereinigt wäre der Energieverbrauch in Deutschland im Jahr 2022 nur um 3,9 Prozent gesunken.“

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Der Anteil von Mineralöl am gesamten Primärenergieverbrauch betrug der Schätzung zufolge 35,2 Prozent (Vorjahr: 32,5 Prozent). Auf Erdgas entfielen 23,8 (Vj. 26,6) Prozent. Erneuerbare Energien erreichten einen Anteil von 17,2 (Vorjahr: 15,7) Prozent.

Auch die Kohle hat zugelegt: Im Jahr 2022 betrug der Anteil der Braunkohle am gesamten Primärenergieverbrauch 10 Prozent (Vorjahr: 9,1 Prozent). „Die Mehrnutzung kompensiert reduzierte Beiträge anderer Energieträger zur Strom- und Wärmeerzeugung“, sagte er. Der Anteil der Steinkohle am Gesamtenergieverbrauch stieg von 8,9 auf 9,8 Prozent. Auch hier spielte die gesteigerte Energieerzeugung eine wichtige Rolle. Nach Abschaltung von drei Blöcken ging der Anteil der Kernenergie von 6,1 auf 3,2 Prozent zurück.

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Der Arbeitskreis Energiebilanzen rechnet mit einer Reduzierung der energiebedingten Kohlendioxidemissionen um rund ein Prozent. Die Substitutionseffekte im Energiemix würden zu einem Anstieg der CO2-Emissionen führen. „Dieser Anstieg lag jedoch unter den Einsparungen, die sich aus der Reduzierung des Gesamtverbrauchs ergeben.“ (dpa)

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