
Die Zinsentscheidung der US-Notenbank hat dem deutschen Aktienmarkt am Donnerstag neue Impulse gegeben. Der Dax stieg im frühen Handel über sein bisheriges Jahreshoch seit Mitte Januar und legte zuletzt um 0,76 Prozent auf 15.296,33 Punkte zu. Der MDax für mittelständische Unternehmen stieg um 1,72 Prozent auf 29.344,99 Punkte. Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, stieg um 0,8 Prozent.
Die Fed erhöhte erwartungsgemäß ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte und hielt die Aussicht auf eine weitere geldpolitische Straffung aufrecht. Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell wären weniger „falkenhaft“ gewesen, teilte die Commerzbank am Morgen mit. Was dieser Ausdruck bedeutet, ist eine etwas weniger harte geldpolitische Haltung. Die Experten der ING Bank erwarten nur noch eine weitere Zinserhöhung der Fed um weitere 0,25 Prozentpunkte im März. Rezessionskräfte werden dann später im Jahr den Weg für Zinssenkungen ebnen, vermuten sie.
In New York erholte sich der Dow Jones Industrial nach der Entscheidung der Fed von seinen Verlusten, während Technologieaktien in den Rallyemodus übergingen. Hinzu kommen die starken After-Hour-Ergebnisse der Social-Media-Gruppe Meta als Stimmungstreiber. Aktien des Facebook- und Instagram-Konzerns machten einen Kurssprung von gut 20 Prozent.
Am Donnerstag richten sich nun alle Augen auf die Europäische Zentralbank (EZB), die wie die Bank of England am Nachmittag ihre Zinsentscheidung und die Signale für den weiteren geldpolitischen Kurs geben wird. Die EZB dürfte ihren Kampf gegen die hohe Inflation fortsetzen. Die meisten Bankvolkswirte rechnen mit einem weiteren Anstieg der Zinsen um 0,5 Prozentpunkte. (dpa)