
Stand: 02.01.2023 21:08
Wer sich mit Corona infiziert, muss sich in Niedersachsen ab Mittwoch nicht mehr zu Hause isolieren. Auch der PCR-Test ist nach einem positiven Schnell- oder Selbsttest nicht mehr zwingend erforderlich.
Niedersachsen hat die Isolationspflicht zuvor mehrfach verlängert. Corona-Infizierte mussten sich zuletzt für mindestens fünf Tage in häusliche Isolation begeben, bei anhaltenden Symptomen auch länger. Mit der Entscheidung, die sogenannte Isolationsverordnung auslaufen zu lassen, folgt Niedersachsen einigen anderen Bundesländern: In Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Schleswig-Holstein gilt die Isolationspflicht für Corona-Infizierte seit November nicht mehr. In Bremen und Sachsen-Anhalt gilt die Isolationspflicht ab Mittwoch nicht mehr.
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Behrens: „Der richtige Schritt in Richtung Normalität“
Als Daniela Behrens (SPD) – noch in ihrer Eigenschaft als niedersächsische Gesundheitsministerin – das Ende der Isolationspflicht verkündete, sprach sie von „dem richtigen Schritt zur Normalisierung im Umgang mit der Krankheit COVID-19“. Niedersachsen hat sowohl die Herbstwelle im Oktober als auch die derzeit auslaufende Winterwelle ohne Corona-bedingte Überlastung des Gesundheitssystems überstanden. Demnach befinden sich Deutschland und Niedersachsen nun in einer Phase, in der Corona ein Endemiestadium erreicht hat und damit viel von seinem Schrecken verliert. Als Hauptgrund nannte Behrens eine gute Impfung und eine hohe Grundimmunität in der Bevölkerung.
Gesundheitsminister Philippi lobt die Bewohner
Auch der neue niedersächsische Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) hält die Aufhebung der Isolationspflicht für gerechtfertigt. Die Bevölkerung hat sich gut an die Corona-Regeln gehalten und die Impfquote ist hoch. Nun sind die Fallzahlen so weit gesunken, dass die Regel guten Gewissens abgeschafft werden kann. „Auch wenn wir optimistisch in das Frühjahr blicken, bitte ich alle in Niedersachsen, die Krankheitssymptome ernst zu nehmen und sich weiterhin verantwortungsvoll zu verhalten“, sagte der Minister. Wenn Sie sich krank fühlen, empfiehlt sie, einen Selbsttest zu machen und mit Ihrem Arzt zu sprechen.
Der Marburger Bund warnt vor leichtsinnigem Umgang mit Corona
Die Ärztekammer Marburger Bund warnt vor leichtsinnigem Umgang mit dem Coronavirus. Auch nach dem Ende der Isolationspflicht sollen Erkrankte zu Hause bleiben. „Nur so können wir eine Weiterverbreitung des Virus, Erkrankungen mit Spätfolgen, Personalengpässe und Neumutationen verhindern“, sagte Hans Martin Wollenberg, der erste Vorsitzende des niedersächsischen Marburger Vereins. Gerade in einem Krankenhaus sei es unmöglich, infiziert zur Arbeit zu gehen, sagt Wollenberg. „Das wäre eine missverstandene Solidarität gegenüber Kollegen und deren Arbeitspensum und würde sowohl Personal als auch Patienten gefährden.“ Die Ärztekammer möchte, dass das Isolationsgebot in Niedersachsen mindestens bis zum Frühjahr gilt.
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Aufruf des niedersächsischen Hausärzteverbandes
Auch der Niedersächsische Hausärzteverband mahnt zur Vorsicht. Wer mit Corona infiziert ist und trotzdem das Haus verlassen muss, soll eine Atemschutzmaske tragen und sich bemühen, niemanden anzustecken. Das gilt nicht nur für Corona, sondern für alle Infektionskrankheiten.
Ab Donnerstag gilt im Nahverkehr keine Maskenpflicht mehr
Die Maskenpflicht im Nahverkehr in Niedersachsen und Bremen gilt ab Donnerstag nicht mehr, gleichzeitig entfällt die Maskenpflicht im Fernverkehr. In Hamburg ist die Regelung am Mittwochabend ausgelaufen. In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern wurde die Maskenpflicht zum Jahreswechsel abgeschafft.
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