
Er spaltete sich

2038 muss das letzte deutsche Kohlekraftwerk schlafen. Die Schließungen betreffen mit zwei Werken in Lünen, einem in Werne und einem in Bergkamen vier Standorte im Kreis Unna, die derzeit insgesamt mehr als 1.000 Mitarbeiter beschäftigen. Um den Kommunen neue Horizonte zu eröffnen, will die Bundesregierung Projekte mit 662 Millionen Euro an fünf Standorten unterstützen – neben dem Kreis Unna in Duisburg, Gelsenkirchen, Hamm und Herne. Bönen kann noch auf Fördergelder hoffen.
Bönen – also dem Bio-Ökonomie-Campus Unna/Hamm – wenn eine Zusage besteht. Doch das ist noch lange her, wie Dr. Oliver Bonkamp bedauert. „Wir arbeiten im Hintergrund weiter und suchen nach kreativen Wegen“, sagt der Biosicherheitsbeauftragte, der mit seinem Kollegen Dr. Christian Rose hat das Konzept entwickelt.
Neben dem Kompetenzzentrum in der Siemensstraße sollen zwei Neubauten mit Laboren entstehen. Hervorzuheben ist das Technikum, das wissenschaftliches Arbeiten mit wirtschaftlichen Aspekten verbindet. Forscher müssen in der Lage sein, ihre Projekte in eine marktfähige Dimension zu entwickeln. Das kostet in der Regel viel Geld. Zunächst einmal müssen Wissenschaftler so viel Geld für technische Werkzeuge und Geräte ausgeben, dass viele gute Entwicklungen schon aus finanziellen Gründen nicht durchs Reagenzglas gehen. Dies kann im Technikum abweichen.
Die geschätzten Kosten betragen 55 Millionen Euro
Die Einrichtung wird von Wissenschaftlern der Hochschule Hamm-Lippstadt als An-Institut geführt. Etwa 55 Millionen Euro wären nötig, um den Plan umzusetzen. Die Förderquote des Bundesprogramms beträgt 90 Prozent, der Rest soll von der Gemeinde aufgebracht werden.
Allerdings hat der Strukturstärkungsrat, der über die Verteilung der Förderung entscheidet, noch keine Entscheidung getroffen. Es kann ein Stolperstein sein, dass laut den Richtlinien eine Universität nicht in einem Neubau untergebracht werden kann. Das Programm ist stärker auf Verlagerungen ausgerichtet und zielt in erster Linie auf die Schaffung von Arbeitsplätzen ab.
Davon geht Bonkamp beim Projekt Bönen definitiv aus. Seiner Meinung nach könnten bis zu 100 Beschäftigte an der Universität arbeiten. „So würden wir den Wissenstransfer steigern“, sagt er. Das Projekt ist also noch nicht auf den Tisch gelegt, auch wenn es eventuell von einem Bau- auf ein Netzprojekt umgeplant werden muss. “Es wird konkreter.”
Projektbüro bei WFG
Das Projekt „Scncwave/Surfwrld“ in Werne hingegen hat bereits eine erste Bewilligung von 1,5 Millionen Euro erhalten. Sie wollen auf der Werner Steinbruchbrache eine Forschungseinrichtung und einen Surfpark errichten. Ein digitales Lernzentrum in Bergkamen, die Wissenswerkstatt „Digital Valley Ruhr-Ost“, das Wasserstoff-Entwicklungsprojekt „H2-Power Ruhr-Ost“ und das Spitzencluster der Kreislaufwirtschaft in Lünen sowie das Materialforum in Schwerte, sind noch im Rennen. Darüber hinaus wurden Machbarkeitsstudien für „Zukunftscampus Gesundheits- und Sozialwirtschaft“, „Design Lab – Digitalisierung Asset Management und industrielles Instandhaltungszentrum für die Fertigungsindustrie“ in Kamen und „Scncwave/Surfwrld“ in Werne beschlossen. der Kreistag in Unna.
Bei der Wirtschaftsförderung (WFG) in Unna wurde nun ein vierköpfiges Programmbüro eingerichtet. Sie müssen die fünf Vor-Ort-Programme der Region koordinieren. Dafür wurden 1,6 Millionen Euro aus dem Finanzierungsrahmen entnommen. Auch das Projektbüro Ruhr der Wirtschaftsmetropole Essen erhält rund 1,8 Millionen Euro für die Umsetzung des Programms in den nächsten drei Jahren. Geheimzahl